Alte Musik unerhört jung | Lipsia – Venezia
Alte Musik unerhört jung | Lipsia – Venezia
Dieses Konzert der Reihe „Alte Musik – unerhört jung“ ist eine Referenz an Komponistinnen und Komponisten des Spätbarock.
tiefsaits ist ein junges Berliner Ensemble, das sich auf historische, tiefe Streichinstrumente – Barockcello und Viola da Gamba – spezialisiert hat. Die drei Musikerinnen widmen sich einem breit gefächerten Repertoire, das von Renaissance-Consort über hochbarocke Sonaten bis hin zu virtuoser Musik der Romantik reicht. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Erforschung der Möglichkeiten der tiefen Dreistimmigkeit sowie auf die vielseitige Rolle des Violoncellos im Verlauf der Jahrhunderte.
tiefsaits präsentiert sowohl selten gehörte Originalwerke als auch eigene Bearbeitungen und Arrangements in ihren Aufführungen. Obwohl das Ensemble eine historische Perspektive einnimmt, finden sich in ihren Programmen immer wieder Bezüge zu aktuellen gesellschaftlichen und philosophischen Themen. So behandeln sie beispielsweise den Klimaschutz in „Cassandras Stimme“, die Faszination für neue Orte in „Legendär Reisen“ und das eigene Zeitempfinden in „Die gestohlene Zeit“.
Mit Leidenschaft setzen die Musikerinnen von tiefsaits ihre Expertise ein, um das Publikum in die Welt der tiefen Streichinstrumente zu entführen und dabei eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen. 2024 erscheint ihre Debut-CD beim Label DaVinci Records mit Ersteinspielungen von Cellotrios des Komponisten Joseph Dall’Abaco. Das Ensemble ist derzeit Träger des Stipendiums #Musikerzukunft der Deutschen Orchesterstiftung.
Programm
Werke von Joseph Dall‘ Abaco, Friedrich Dotzauer und Joseph Haydn
Besetzung
Alma Stolte, Anna Reisener & Mirjam-Luise Münzel – Barockcello
Biografien
Alma Stolte, in Dresden geboren, ist auf das historische Violoncello spezialisiert und deutschlandweit gefragt. Sie besuchte das Sächsische Landesgymnasium für Musik, erspielte Preise bei ‘Jugend Musiziert’ und ‘Unart’. Anschließend studierte sie in Dresden bei Prof. Bräutigam und war Trägerin des Deutschlandstipendiums.
Ludger Rémy gab ihr den ersten Impuls zum Continuospiel auf dem Barockcello. Diesen Schwerpunkt konnte sie bei Viola de Hoog in Amsterdam vertiefen, weitere Inspirationen gaben ihr Kristin von der Goltz, Hans-Christoph Rademann und Bernhard Hentrich. 2019 setzte sie ihr Studium bei Lea Rahel Bader am Institut für ‘Alte Musik’ der Universität der Künste Berlin fort.
Alma Stolte ist Cellistin des Dresdner Barockorchesters und der Jungen Philharmonie Augustusburg und konzertierte u.a. mit der Akademie für Alte Musik Berlin, der lautten compagney Berlin, JMP Dresden-Venedig, Le Concert Lorrain, Göttinger Barockorchester, Batzdorfer Hofkapelle, den Dresdner Kapellsolisten, dem Dresdner Kammerchor und Sonat Vox.
Seit 2020 spielt ihr Trio tiefsaits selten gehörte Werke und Arrangements für 3 historische Violoncelli und Gamben, mit ihrer Band Nouk entdeckt sie zudem in der Symbiose aus Jazz, Pop und Kammermusik neue musikalische Wege für das Cello.
Die aus Norddeutschland stammende Musikerin Anna Reisener studierte Barockcello, modernes Cello und Gambe in Bremen, Amsterdam, Frankfurt und Berlin. Sie konzertiert regelmäßig mit Barockorchestern aus Deutschland, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Neben zahlreichen Meisterkursen wurde ihr Studium durch die Erfahrungen als Mitglied des European Union Baroque Orchestra, der Stuttgarter Bachakademie sowie der Collegium Vocale Gent Academy erweitert.
Vielfältige musikalische Projekte brachten sie bereits an wichtige internationale Konzertorte wie das Muziekgebouw aan‘t IJ Amsterdam, die Guildhall London, die Königliche Oper Versailles, das AMUZ Antwerpen, LA Opera (Los Angeles), sowie zu bedeutenden Festivals wie dem Leipziger Bachfest, dem Felix! Festival der Kölner Philharmonie, dem Bucharest Early Music Festival, dem York Early Music Festival und den Herrenchiemsee-Festspielen.
Im Gebiet der historischen Aufführungspraxis ist sie stets im neugierigen Lernprozess. So beschäftigt sie sich mit Diminutionen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, dem akkordischen Continuospiel auf dem Cello sowie speziellem Instrumentarium wie dem fünfsaitigen Cello oder dem Basse de Violon. Mit ihrem Cellotrio tiefsaits erkundet sie den Kammermusikklang der besonderen Kombination von drei tiefen historischen Streichinstrumenten und übt sich im Arrangieren. Geprägt durch die eigene Vergangenheit in vielerlei Chören wie dem Landesjugendchor Schleswig-Holstein liegt ihr Vokalmusik besonders am Herzen.
Mirjam-Luise Münzel studierte Blockflöte, Barockcello und Viola da Gamba in Bremen, Sevilla, London und Berlin, u.a. als Stipendiatin der Guildhall School of Music and Drama und des DAAD. Sie ist Gewinnerin des internationalen Biagio Marini Wettbewerbs, war Handel House Young Artist und Young Artist des Brighton Early Music Festival, und wurde beim internationalen Moeck/ SRP – Wettbewerb in London und beim Concours international de la musique ancienne Paris mit jeweils 3. Preisen ausgezeichnet.
Konzertreisen führten Mirjam-Luise zu den Konzertsälen und Festivals in ganz Europa und darüber hinaus. So gastiert sie z.B. in der Wigmore Hall, im Concertgebouw Amsterdam, im Palace of the Gran Dukes Vilnius, in der English National Opera, in der Thomaskirche Leipzig, im Palace de Versailles, sowie bei den Festivals Musica Antica Brugge, Oude Muziek Utrecht, Felix! Festival der Kölner Philharmonie, Ketevan Festival India, Alte Musik Fest Spandau, Bach Biennale Weimar und dem London Festival of Baroque Music.
Zusammen mit ihren Kolleginnen vom Trio Les Salonnières organisiert sie das Alte Musik Fest Friedenau in Berlin, welches in neuen Konzertformaten Alte Musik mit Film, Tanz, Schauspiel, Literatur, Malerei und Neuer Musik kombiniert.
Mirjam hat einen Lehrauftrag für Blockflöte und Kammermusik an der Guildhall School of Music and Drama in London inne und wird als Dozentin zu internationalen Meisterkursen wie der Dartington Early Music Summer School eingeladen.
Karten
Eintritt: 20 € | ermäßigt 15 € | Kartenreservierung über das u.a. Formular, telefonisch unter 0341 58615846 oder per Mail: event@gohliserschloesschen.de
Partner und Sponsoren
Die Reihe wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig