Leipzig liest ~ Reisen Unterwegs
Leipzig liest ~ Reisen. Unterwegs
Kurzerzählungen zum Thema Reisen
»Reisen allgemein und im Besonderen« (Linde Unrein)
»Auf der Rückreise blühte der Rhododendron« (Dagmar Dusil)
»Heuschnupfen« (Gisela Kohl-Eppelt)
»Vom Verweilen auf Flüssen« (Jutta Pillat) – entfällt krankheitsbedingt
Die Zuhörenden werden mit Einsichten von Autorinnen in fremde, weit entfernte oder nähere Gegenden gebracht, in denen sie Menschen treffen, die ihnen bekannt werden.
Das Erzählerinnen-Ich nimmt Kontakt mit ihnen auf. Oft kommt es zu reizvollen Begegnungen und zu vergrößerter Weltsicht.
Autorinnen
Linde Unrein, Dagmar Dusil, Gisela Kohl-Eppelt
Musikalische Begleitung
Brunhild Fischer
Biografien
Linde Unrein liest die Kurzgeschichte der Ulan ist noch unveröffentlicht und ist angedacht als Teil eines geplanten autofiktiven Romans.
Aus der Perspektive der betagten Ich-Erzählerin werden die Erinnerungen ihrer Nachkriegskindheit und Jugend verknüpft mit den aktuellen gesellschaftlichen Spannungen und kulturellen Strömungen, dabei werden die persönlichen Wahrnehmungen und Erfahrungen methodisch als Prisma für allgemeinere Aussagen genutzt.
Im Zentrum der Kurzgeschichte steht das Täter-Opfer-Thema, gesehen als Kontinuum und nicht als diametrales Gegensatzpaar. Aus dem Abstand zwischen dem erinnerten heiter-unschuldigen Erleben des Kindes und der lebenserfahrenen Perspektive der Ich-Erzählerin entsteht eine humorvoll bejahende und gleichsam trauernde Erzählhaltung.
Über die Prosa Dagmar Dusils schreibt Gabriel H. Decuble: „Und sei die einzelne Szene noch so skurril, das Übel auch noch so bedrückend, strahlen sogar die zwielichtigen Gestalten dieser Prosa pure unwiderstehliche Menschlichkeit aus.“ Bei der Durchsicht des Bandes „Entblätterte Zeit“ fallen zunächst die
Haikus auf, die jeder Kurzgeschichte vorangestellt sind. Die 5-7-5-silbigen Gedichte stimmen auf den jeweiligen Text ein. Dusil gibt Menschen in Grenzsituationen eine Stimme, lässt sie in ihrer Verletzlichkeit agieren.
Visionen und Hoffnungen stellen sich als Trugschluss heraus. Die unabdingbare Veränderung lässt die Protagonisten zweifeln und verzweifeln, ihr seelisches Gleichgewicht verlieren. „Der Himmel ist erschöpft trotz des satten Blaus“, heißt es in der Kurzgeschichte „Siebenschläfer“, wo die Kindheit der Tochter
nochmals lebendig wird am Totenbett der Mutter. Waisenkinder träumen sich durchs Leben. Menschen zerbrechen an ihrer Vergangenheit, wie der „Wettermacher“, der feststellt, dass sich die Zeit entblättert. Ein Schauspieler fertigt sich eine Designer-Biographie an und wird zum Erfinder seiner eigenen
Welt. Und was bedeutet ein Hundertmeterlauf für eine Siebzehnjährige?
Protagonisten wie Mioara sind im Zwischendasein der auseinanderdriftenden Identitäten gefangen. In der ihr eigenen poetischen Sprache („Die Stille zerbröselt“, „das Schweigen ist nass und klebrig wie Schnee“ in Silvesterabend) macht Dagmar Dusil die Veränderung und den Wandel greifbar.
Gisela Kohl-Eppelt | Malerin, Grafikerin, Musikerin und Literatin lebt und arbeitet in Leipzig
Die Affäre ereignete sich in einem Land, das es nicht mehr gibt und in einer Zeit, in der Corona als Pandemie unbekannt war, Kriege in der Ferne stattfanden und im Mittelpunkt die Sicherung der persönlichen Existenz stand. Wenn ich heute nach Atem ringe, weiß ich, wie alles begann, erinnere mich an die Affäre, dem Kurschatten, dem Heuschnupfen, der längst chronisch mein ständiger Reisebegleiter geworden ist.
Die Musikerin Brunhild Fischer ist seit Beginn der im Rahmen der Buchmesse „leipzig liest“ im Gohliser Schlösschen stattfindenden GEDOK-Lesungen, bei den Schriftstellerinnen immer wieder gefragte Begleiterin und Transformatorin ihrer Texte.
Sie wird die im Programm „Vier Bilder vom Leben“ gelesenen Texte der Schreiberinnen in ihrer gesamten Palette von Allgemeinheit bis hin zu eigenen emotionalen Erfahrungen, persönlichen Gedanken und träumerischen Ideen musikalisch nachempfinden und widerspiegeln.
Diese „zwischen den Zeilen“ erklingenden musikalischen Einwürfe verschaffen den Zuhörenden Zeit und Raum für Eigenes, Zeit zum Nachdenken, Reflektieren, in die Tiefe gehen und Transformieren.
Ein spannendes und unterhaltendes, aber auch harmonisierendes und überaus bereicherndes, erfüllendes Musik-Text-Erlebnis für alle.
Eine Veranstaltung der GEDOK. Die GEDOK ist der Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden e.V., das älteste und europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen der Sektionen: Bildende Kunst, Angewandte Kunst / ArtDesign, Literatur, Musik, Interdisziplinäre Kunst / Darstellende Kunst.
Kunstinteressierte Frauen und Männer tragen in einer eigenen Sektion der Kunstfördernden zur Verwirklichung unserer Ziele bei.
Karten
Eintritt frei
Platzwahl begrenzt