
Finissage | Gert Pötzschig | DIE ANDEREN BILDER | Malerei und Zeichnung
Gert Pötzschig | Die anderen Bilder
Eine Ausstellung in Kooperation mit der Galerie Koenitz
1985 tauchten in Gert Pötzschigs Werk erstmals abstrakte Bilder auf. Die hielt er lange Jahre hinter seinen Landschaften und Stadtbildern zurück. Pötzschig gilt bei Liebhabern und Sammlern als Landschafter und Maler von Stadtansichten. Als solcher hat er sich einen Platz in der Kunstszene erarbeitet. Er gilt als ein im Handwerk der Valeurmalerei außerordentlicher Künstler, der mit großer Farbsensibilität und hohen Ansprüchen an den Bildaufbau seine Bilder schafft. Seit nun bald siebzig Jahren. In diesem Buch will er uns seine „anderen Bilder“ vorstellen, die er bisher nur sehr dosiert der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Als hätte er gefürchtet, wir, die wir ihn anders kennen, werden ihm diese Bilder nicht glauben. Ihm aber bedeuten seine abstrakten Bilder einen Gewinn an Lust und Freude am Malen. Mit den „anderen Bildern“ gibt er sich als Zweigeist zu erkennen.
Am 31. März 2023, um 18 Uhr, stellt Gert Pötzschig gemeinsam mit Michael Hametner im Rahmen eines Künstlergespräches seine neue Monographie „Die ANDEREN BILDER“ vor. In dieser umfangreichen Publikation werden vor allem die abstrakten Werke des Malers beleuchtet.
Biografie
Die mittlerweile über sechs Dekaden währende Karriere des freischaffenden Künstlers, die mit dem diplomierten Abschluss als Maler und Grafiker der Hochschule für Grafik und Buchkunst im Jahre 1955 ihren Lauf nahm, zementiert nachwievor im zunehmenden Maße Gert Pötzschigs Bedeutung als hervorragender Kolorist ersten Ranges. Wie kaum ein anderer balanciert er zwischen gegenständlichem Impressionismus und der des Naturbildes klar bewussten Abstraktion, die sich in ihrer Stilistik an Wegbereitern der Moderne á la Cézanne und Turner orientiert, diese aber nicht nachzuahmen sucht.
Flimmernde Farbexplosionen sind das Ergebnis seines pastosen Farbauftrages, hier und da alla prima, meist Ton-in-Ton. Die von Pötzschig oft und gern verwendeten, melancholisch aufgeladenen Grau-, Blau- und Brauntöne, in allen erdenklichen Nuancen, werden gekonnt kontrastiert, im wahrsten Sinne des Wortes aufgemischt von gezielt gesetzten, strahlend reinen Farbtupfern, wie zinnoberroten Blüten und Verkehrswarnzeichen oder goldgelben Sonnenschirmen und -strahlen. Valeurmalerei wie sie nicht besser im Buche zu finden ist und bereits früh Gert Pötzschigs Oeuvre dominiert. Die Farbe dient ihm dabei als Stimmungsträger und Vermittler von Emotion, durchbricht Melancholie und birgt das hoffnungsvolle Prickeln des Unverhofften, des Aufbruches, des stetig optimistischen Voranschreitens.

Michael Hametner © Tobias Hametner
Michael Hametner, geb. in Rostock, studierte Journalistik in Leipzig, arbeitete zunächst als Schauspieler und Regisseur und war Leiter des Theaters der Leipziger Universität. Anfang der 1990er Jahre begann er als freier Mitarbeiter beim Mitteldeutschen Rundfunk, wo er seit 1994 als Literaturredakteur tätig und u.a. für den 1995 gegründeten MDR-Literaturwettbewerb verantwortlich war. Seit 2015 erscheinen im Mitteldeutschen Verlag seine »Ateliergespräche« über zeitgenössische Künstler.
Eintritt frei
Gruppenanmeldungen über das u.a. Formular, telefonisch unter 0341 58615846 oder per Mail: event@gohliserschloesschen.de
Partner
Die Planung und Durchführung der Ausstellung
erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der Gohliser Schlösschen | Musenhof am Rosental gGmbH und der Galerie Koenitz Leipzig.