„Verfemte Musik“ | Ein Konzertabend mit Musik und Texten
„Verfemte Musik“ | Konzertabend
„Der vom Holocaust verursachte Verlust für die Musik ist eine Katastrophe,
deren Ausmaß für immer unbekannt bleiben wird.“
(S. Nathan-Davis)
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Der Erich-Zeigner-Haus e.V. lädt Sie zu diesem Konzertabend ein. Zu hören sind Kompositionen jüdischer Musiker*innen, die unter dem NS-Regime verboten waren. Werke, die ins Gedächtnis gerufen werden, um an die jüdische Verfolgung zu erinnern und mit Blick auf den fortbestehenden Antisemitismus zu mahnen.
Ein besonderes Anliegen des Duos ist es, Kindern und Jugendlichen – im weitesten Sinne – klassische Musik zu vermitteln. So ist neben dem eigens für Kinder konzipierten Programm „Der Karneval der Tiere“ auch zu „‚Verfemte Musik‘“ für Violoncello und Klavier“ ein Jugendformat entstanden. Im Rahmen eines interaktiven Konzertworkshops gehen die Musikerinnen in Schulen, um Lernenden ab der achten Schulstufe „verfemte Musik“ auf völlig neue Weise zu vermitteln. In den Jahren 2017 und 2018 wurde der Konzertworkshop in Zusammenarbeit mit dem Fritz Bauer Institut im Frankfurt/Main angeboten und durch die Holger Koppe-Stiftung gefördert.
Besetzung
Cornelia Walther | Violoncello
Vanessa Bosch | Klavier
Programm
J. Stutschewsky (1891–1981)
Hassidic Suite
1. Bessarabic Song
2. Latvian Song
3. Nuts and wine
4. Dance
F. Kreisler (1875–1962)
aus: Alt-Wiener Tanzweisen
2. Liebesleid
A. von Zemlinsky (1871–1942)
aus: Drei Stücke für Klavier und Violoncello
3. Tarantell
I. Weber (1903–1944)
Ich wandre durch Theresienstadt
Lieder für Singstimme und Klavier
3. Ade, Kamerad!
1. Ich wandre durch Theresienstadt
2. Wiegenlied (für Hanicka)
7. Und der Regen rinnt
4. Dobry den (Guten Tag)
5. Denn alles wird gut
6. Wiegenlied
8. Wiegala
S. Laks (1901–1983)
aus: Sonate für Violoncello und Klavier
3. Presto (Scherzo)
D. J. Pokrass (1899–1978) / H. Glik (1922–1944)
Zog nit keynmol
Biografie
Dr. Vanessa Bosch, M.MEd. stammt ursprünglich aus Süddeutschland, lebt jedoch seit einigen Jahren in der Steiermark. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie bei Toshiko Schmidt (Ditzingen), auf der Orgel wurde sie von Bezirkskantor Christoph Martin (Leonberg) unterrichtet. In ihrer Jugend ging sie bei mehreren Wettbewerben als Preisträgerin hervor (Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, Internationaler Klavierduowettbewerb Bad Herrenalb, Matthaes-Klavierwettbewerb Stuttgart) und entschied sich schließlich für eine professionelle Laufbahn als Musikerin und Musikpädagogin. An der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar studierte Vanessa Bosch sowohl Klavier (Prof. B. Bruhn) als auch Schulmusik. Weitere prägende künstlerische Impulse erhielt sie u.a. von Prof. G. Amiras (Trossingen), N. de Villiers (London), Prof. A. Merkle (Frankfurt/Main).
Im Laufe des Studiums entwickelte sich ihre Leidenschaft für das gemeinsame Musizieren in verschiedenen Besetzungen: Vanessa Bosch war Mitglied in der Jungen Philharmonie Thüringen, spielte im Ensemble beim IMPULS Festival für Neue Musik Sachsen-Anhalt und der Orchesterakademie des Schleswig-Holstein-Musikfestes, ist seit 2012 Korrepetitorin für Lied und Oper bei AIMS (American Institute of Musical Studies) in Graz, leitet seit 2019 die dortige Operettenklasse, konzertiert regelmäßig mit der Cellistin Cornelia Walther als DuoWaltherBosch, arbeitet mit verschiedenen Instrumentalist/innen und Sänger/innen zusammen und ist immer wieder als Continuo-Spielerin aktiv. Ausgehend von ihrem Interesse für wissenschaftliche sowie Ausgehend von ihrem Interesse für wissenschaftliche und methodisch-didaktische Fragestellungen, absolvierte Vanessa Bosch ein Doktoratsstudium (PhD) im Bereich der Instrumental-/Gesangspädagogik an der Grazer Kunstuniversität (Prof. Dr. S. Kruse-Weber). Im Frühjahr 2017 wurde sie mit ihrer Dissertation Zum Umgang von Klavierlehrkräften mit Unterrichtsabbrüchen. Eine qualitative Studie promoviert; für ihr Dissertationsprojekt erhielt sie sowohl den ‚Best Practice Award‘ der Doktoratsschule der Kunstuniversität Graz als auch ein Forschungsstipendium des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung.
Derzeit unterrichtet Vanessa Bosch Klavier, Orgel und Korrepetition an der Ernst Ludwig Uray-Musikschule Schladming, lehrt an der Kunstuniversität Graz und ist als Fachreferentin für Tasteninstrumente und Musiktheorie in der Steiermark sowie als freischaffende Musikerin tätig.
Cornelia Walther, (*1985) studierte Instrumentalpädagogik, Künstlerische Ausbildung und Master Orchestermusik im Fach Violoncello an der Folkwang Hochschule Essen und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.
Orchesterengagements am Colosseum Theater Essen, sowie im Orchester des Staatstheaters Darmstadt, Theater Gießen, Staatstheater Mainz und dem
Museums – und Opernorchester Frankfurt folgten. Schließlich gründete sie 2015 mit befreundeten Kolleg/innen ensemble reflektor – ein Kammermusik-Ensemble in Kammerorchestergröße – und war fünf Jahre lang als Mitglied des Vorstands für die Organisation von reflektor mitverantwortlich. Auf zwei CD-Veröffentlichungen, Preisehrungen und schließlich das Debüt in der Alten Oper Frankfurt sowie in der Hamburger Elbphilharmonie kann das junge Kammerorchester bisher zurückblicken.
Die leidenschaftliche Pädagogin betreut nicht nur seit 15 Jahren eine eigene Celloklasse, mit der sie regelmäßig Celloensemble-Konzerte veranstaltet. Seit 2014 ist Cornelia Walther auch als Konzertpädagogin tätig. Sie konzipierte und verwirklichte bereits für das Kammermusikfest Sylt und ihre eigene Kammermusikreihe MUSICA+ in der Orangerie in Frankfurt am Main – die sie gemeinsam mit ihrem Cellokollegen Claude Frochaux in 2018 ins Leben rief – zahlreiche Konzepte interaktiver Familien-, Kinder-, und Teenager-Konzerte. Außerdem bringt sie regelmäßig neue musikvermittlerische Kammermusikprogramme für Erwachsene in Form von 2xHören und moderierten Konzerten auf die Bühne, letztere vor allem gemeinsam mit ihrem Ensemble, dem DuoWaltherBosch. Das Duo engagiert sich darüber hinaus mit seinem Konzertworkshop „Verfemte Musik“ für die fächerverbindende Vermittlung des Holocaust-Gedenkens an Jugendliche und arbeitete diesbezüglich u.a. mit der Dr. Holger Koppe-Stiftung Frankfurt sowie dem Pädagogischen Zentrum des Fritz Bauer Instituts Frankfurt und der Bildungsstätte Anne Frank zusammen.
Als gefragte Studio-Cellistin spielte Cornelia Walther die Musik für mehrere Filme und Hörspiele, sowie die Fernsehshow „Dein Song“ (KIKA) ein. Außerdem veröffentlichte Sie mit dem eigene Bandprojekt I Am the Liquor im Dezember 2018 das Vinyl-Album „Tales From the Other Side of the Tracks“. Im Februar 2022 wurde das Album „truth and poetry“ von Natascha Leonie veröffentlicht, auf dem Cornelia den Cellopart übernahm.
Karten
Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten.
formlos per Mail unter veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de