Divini Sassoni IV | Alte Musik unerhört jung
Alte Musik unerhört jung | Divini Sassoni IV
Dieses Konzert der Reihe „Alte Musik – unerhört jung“ 2024 ist eine Referenz an die sächsischen Komponisten des Spätbarock.
Divini Sassoni
“Il divino Sassone“ (der göttliche Sachse) – diesen rühmlichen Beinnamen erhielt Johann Adolf Hasse, zählte er doch im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts zu einem der berühmtesten Komponisten Europas. Hasses Berühmtheit ging insbesondere auf dessen umfangreiches Opernschaffen zurück. Im heutigen Konzertprogramm erklingen Werke, welche zur Mitte des 18. Jahrhunderts in Sachsen musiziert oder von hiesigen Tonkünstlern gesetzt wurden.
Eröffnet wird das Konzert mit einem Flötenkonzert von Johann Adolf Hasse, welcher ab 1733 eine Anstellung als Kapellmeister August des Starken in Dresden innehatte.
Es folgen Werke von Georg Philipp Telemann und Johann Christoph Friedrich Bach, welche in Leipzig wirkten. Johann Gottlieb Janitsch machte als „Gast“ unseres Konzertes keine Station in Sachsen und gehörte zu den Musikern des Berliner Kreises um Friedrich II. Im heutigen Konzert wird eines der Quartette Janitschs musiziert, welches zu den Meisterwerken des empfindsamen Stils zählt. Ein Violinkonzert des Geigers Johann Georg Pisendel, Konzertmeister der Dresdner Hofkapelle seit 1728, rundet das Konzert ab.
Programm
Johann Adolf Hasse (1699 – 1783)
Concerto in h-Moll für Flöte, Streicher und Basso continuo
Georg Philipp Telemann (1681 – 1767)
Sonata II , TWV 43: F1 (Quatrième livre de Quatuors)
Johann Christoph Friedrich Bach (1732 – 1795)
Triosonate für Flöte, Viola und Basso continuo in e-Moll, BR-JCFB B4
Johann Gottlieb Janitsch (1708 – 1762)
Sonate in c-Moll für Flöte, Oboe, Viola & Basso continuo
(Sonata da Camera a 4 Nr. 1 Opus 1 bzw. JWV 4:c1)
Johann Georg Pisendel (1687 – 1755)
Concerto in g-Moll für Violine, Orchester und Basso continuo
Besetzung
Marie Luise Ludewig – barocke Traversflöte
Lena Rademann – Barockvioline und Barockbratsche
Martin Jopp – Barockvioline
Julius Lorscheider – Cembalo
Biografien
Marie Luise Ludewig wurde in Halle/Saale geboren und studierte Musikpädagogik und Orchestermusik mit dem Hauptfach Flöte in Detmold, Berlin und Würzburg. Durch ihr wachsendes Interesse an historischer Aufführungspraxis studierte sie anschließend Alte Musik mit dem Schwerpunkt Traversflöte mit Anne Freitag an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig.
Zwischen 2022 und 2024 befand sich die Musikerin in einem zweiten Masterstudium an der Anton-Bruckner- Privatuniversität in Linz, in welchem sie von Dr. Claire Genewein neue Impulse erhielt. Weitere Inspirationen bekam Marie Ludewig auf zahlreichen Meisterkursen und Coachings mit Prof. Wally Hase, Prof. Marc Hantaï, Anne Pustlauk, Johanna Bartz, Prof. Christoph Huntgeburth und Mara Winter. Das Repertoire der Flötistin umfasst Musik von der Renaissance bis ins 21. Jahrhundert, deren Interpretation mit den jeweils passenden Instrumenten für sie einen besonderen Reiz darstellt.
Neben ihrer privaten Unterrichtstätigkeit in Dresden spielt Marie Ludewig in unterschiedlichen Ensembles wie dem Pauliner Barockensemble, dem Gellert Ensemble, dem Oettinger Bachorchester, dem Main-Barockorchester Frankfurt, dem Dresdner Barockorchester, der Hofkapelle Lauenstein und der Capella Fidicinia. Gemeinsam mit der Pianistin Ekaterina Poljakova hat die Musikerin ihr eigenes Ensemble KlangFlut gegründet, welches aus der besonderen Kombination Klappenflöte und Hammerflügel besteht und der Musikerin besonders am Herzen liegt.
Martin Jopp begann mit dem Violinspiel mit 7 Jahren bei Susanne Hecklinger in Tübingen. Einem Studium der modernen Violine bei Prof. Werner Keltsch in Stuttgart folgte ein Studium der Barockvioline bei Prof. Gottfried von der Goltz in Würzburg mit erfolgreich absolvierter Meisterklasse.
Seither spielt er in vielen bekannten Originalklang-Ensembles, hauptsächlich als Konzertmeister und Solist, wie beim Barockorchester Stuttgart, Barucco (Wien), L’Orfeo Barockorchester (Linz), L’Arcadia, Echo du Danube, ensemble 1800 und dem Main-Barockorchester. Konzerte auf allen Kontinenten und Aufnahmen für CD, Rundfunk und Fernsehen.
Unter den Aufnahmen sind viele Ersteinspielungen von wiederentdeckten Werken, unter anderem von Finger, Krieger, Schnittelbach, Fasch, Hertel, Molter, Graun, Telemann, Graupner und Abel um nur einige zu nennen. Er spielt auf einer Violine von Jacobus Stainer von ca. 1650.
Lena Rademann ist Violinistin im Bereich der historisch informierten Aufführungspraxis und macht leidenschaftlich gern Kammermusik. Sie lebt in Leipzig und spielt in verschiedensten Formationen für Alte Musik in Deutschland, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden. Sie studierte Barockvioline/-viola bei Nadja Zwiener (HfM Weimar), Enrico Gatti und Kati Debretzeni (Koninklijk Conservatorium Den Haag), sowie bei Leila Schayegh (Schola Cantorum Basiliensis). 2021 schloss sie ihr Masterstudium in Basel mit Auszeichnung ab. Während ihrer Studienzeit war sie Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdiensts.
Neben ihrer Ausbildung spielte Lena in internationalen studentischen Projektorchestern wie EUBO, JSB Ensemble Stuttgart, OFJ baroque, Academia Montis Regalis und Hofmusikakademie der SWR- Festspiele und besuchte zahlreiche Meisterkurse; u.a. bei Mechthild Karkow, Stéphanie Paulet und Ryo Terakado.
Als Kammermusikerin trat Lena in diversen europäischen Festivals auf, so zum Beispiel im Bachfest Leipzig, FEMUBA, Engadin Festival, Trigonale, Telemann-Festtage Magdeburg, ECOS Festival und International Young Artist Presentation Antwerpen.
Neben ihrer Konzerttätigkeit studiert Lena seit September 2023 Arts&Cultural Management an der Professional School der Leuphana Universität Lüneburg.
Julius Lorscheider hat Cembalo und Generalbass bei Bob van Asperen, Menno van Delft und Kris Verhelst in Amsterdam und bei Jörg-Andreas Bötticher und Andrea Marcon in Basel studiert, sowie Orgel bei Pieter van Dijk. Er ist Cembalist des Ensembles Luceram der französischen Violinistin Hélène Schmitt, mit dem er 2022 eine Bach-CD aufnahm. Von 2020-23 war er als Mitglied des Ensembles musica getutscht mit Künstler:innen wie Marc Mauillon, William Shelton oder Hana Blažíková u.a. in der Hamburger Elbphilharmonie zu hören. Mit dem Barockorchester formosa baroque konzertierte er 2023 in den wichtigsten Konzerthäusern in Taiwan, als Continuist mit u.a. Dresdner Kammerchor, Ensemble Mozaique, Musica gloria trat er u.a. auf dem Arp Schnitger Festival Götheborg, Grachtenfestival Amsterdam oder in der Kölner Philharmonie auf. Mit seinem Ensemble Le Risonanti Sfere ist er 2024 u.a. auf dem Festival de Musique Sacrée de Nice zu Gast.
Karten
Eintritt: 20 € | ermäßigt 15 € | Kartenreservierung über das u.a. Formular, telefonisch unter 0341 58615846 oder per Mail: event@gohliserschloesschen.de
Partner und Sponsoren
Die Reihe wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig