Auftakt! – Kammermusikalische Kostbarkeiten
Auftakt! | Dora und Fanny
Eine Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit der Hochschule
für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig
Erst verehrt, dann vergessen
Seit jeher haben es Frauen nicht leicht im Konzertbetrieb – das gilt vor allem auch für Komponistinnen. Betrachtet man die Spielpläne der Konzert- und Opernhäuser, so muss man immer noch ein eklatantes Ungleichgewicht konstatieren. Begründungen für diesen historisch gewachsenen, und sicherlich immer noch sehr unbefriedigenden Umstand, gibt es viele, fehlende Komplexität oder gar mangelnde künstlerische Qualität der Kompositionen sind es aber definitiv nicht.
Mit Dora Pejačević und Fanny Hensel stehen gleich zwei Komponistinnen von europäischem Rang auf dem Programm, die weit über ihre Landesgrenzen hinaus Erfolge gefeiert haben und deren Werke leider immer noch viel zu vielen Menschen unbekannt sind.
Programm
Dora Pejačević: Sonate für Violoncello und Klavier in e-moll, op. 35
1. Allegro moderato
2. Scherzo. Allegro
3. Adagio sostenuto
4. Allegro comodo
Kajana Pačko, Violoncello
Danijel Detoni, Klavier
Dora Pejačević: Canzonetta für Violine und Klavier op. 8
Dora Pejačević: Méditation für Violine und Klavier op. 51
Tobias Feldmann, Violine
Boris Kusnezow, Klavier
Fanny Hensel: Trio für Violine, Violoncello und Klavier in d-moll, op. 11
1. Allegro molto vivace
2. Andante espressivo
3. Lied. Allegretto
4. Finale. Allegro moderato
Boris Kusnezow, Klavier
Tobias Feldmann, Violine
Kajana Pačko, Violoncello
Besetzung
Boris Kusnezow, Klavier
Tobias Feldmann, Violine
Kajana Pačko, Violoncello
Danijel Detoni, Klavier
Konzerteinführung: Ann-Katrin Zimmermann
Musikerinnen und Musiker
Boris Kusnezow zählt zu den gefragtesten Klavierpartnern seiner Generation. Er konzertiert mit herausragenden Instrumentalisten und Sängern weltweit. Seine Auftritte führten ihn in Konzertsäle wie die Carnegie Hall New York, das Mariinski-Theater St. Petersburg, die Kioi-Hall Tokio, den Münchner Gasteig und die Berliner Philharmonie.
Zwölf CD-Einspielungen in diversen Besetzungen und Rundfunkaufnahmen dokumentieren die künstlerischen Aktivitäten des Pianisten. Die Fachpresse (FAZ, Süddeutsche, Fono Forum u.v.m.) würdigt ihn als herausragenden Kammermusiker. Zudem erhielten mehrere CDs Nominierungen für den Opus Klassik und den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.
Boris Kusnezow ist darüber hinaus als offizieller Klavierpartner für Streichinstrumente und Gesang zu Gast bei den wichtigsten internationalen Wettbewerben. Dazu zählen der ARD-Wettbewerb München, der Joseph-Joachim-Wettbewerb Hannover, der Internationale Violinwettbewerb Stuttgart und der Königin Elisabeth Wettbewerb Brüssel.
In Moskau geboren begann Boris Kusnezow seine musikalische Ausbildung an der traditionsreichen Gnessin-Akademie. Seit seinem achten Lebensjahr lebt er in Deutschland und absolvierte sein Studium bei Prof. Bernd Goetzke in Hannover.
Es folgten der Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs, internationale Auszeichnungen wie das Fellowship des Borletti-Buitoni Trusts sowie Stipendien der Deutschen Stiftung Musikleben und der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Neben dem aktiven Musizieren ist Boris Kusnezow Gründer der Klavier-Kammermusik Akademie „Chamber Lab“ im italienischen Montecastelli, künstlerischer Leiter eines internationalen Meisterkurses im Schloss Bückeburg (IMAS) und engagiert sich ehrenamtlich für die Loewe Stiftung im Bereich Musikförderung.
Das Unterrichten ist ein wichtiges Element im künstlerischen Schaffen des Pianisten. 2020 wurde er zum Professor für Klavier-Kammermusik an die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig berufen.
Tobias Feldmann zählt zu den interessantesten Musikerpersönlichkeiten seiner Generation. Seine facettenreichen Darbietungen zeichnen sich durch eine stilistische Wandlungsfähigkeit, starke Bühnenpräsenz und emotionale Tiefe aus. Seine große musikalische Neugier zeigt sich nicht zuletzt in seinem ungewöhnlich breitgefächerten Repertoire, das von den Konzerten von Beethoven, Mozart, Brahms oder Tschaikowsky über Meczyslaw Weinberg, Franz Clement bis hin zu Werken von Einojuhani Rautavaara und Isang Yun reicht.
Ausgezeichnet u.a. beim Königin Elisabeth Wettbewerb 2015, beim Internationalen Joseph Joachim Wettbewerb Hannover und als Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs 2012 erlangt seine Karriere seither internationale Reichweite und Anerkennung.
Große Erfolge als Solist konnte Tobias Feldmann bereits unter anderem in Zusammenarbeit mit der NDR Radiophilharmonie Hannover, dem Konzerthausorchester Berlin, dem WDR Sinfonieorchester, dem Orquestra Simfonica de Barcelona, Bournemouth Symphony Orchestra,
dem Frankfurter Museumsorchester sowie Brussels Philharmonic, BBC Philharmonic, BBC Scottish Symphony Orchestra, Residentie Orkest Den Haag, dem Concertgebouw Kammerorchester, Qatar Philharmonic, Las Vegas Philharmonic, Moscow State Symphony Orchestra, Utah Symphony Orchestra, Orchestre Symphonique de Quebec und Minnesota Orchestra feiern. Zu seinen Partnern am Dirigentenpult gehörten dabei u.a. Marin Alsop, Hannu Lintu, Nicholas Collon, Lorenzo Viotti, Łukas Borowicz, Karl-Heinz Steffens, Fabien Gabel, David Afkham und John Storgards.
Kammermusik-Engagements führten ihn zum Festspielhaus Baden-Baden, an die Alte Oper Frankfurt, zum Vinterfest in Falun/Schweden und zu den Tiroler Festspielen Erl.
Tobias Feldmann ist ein passionierter Kammermusiker und blickt bereits auf Konzerte im Concertgebouw Amsterdam, Konzerthaus Wien, Beethovenhaus Bonn, in der Berliner Philharmonie, der Kumho Arts Hall Seoul sowie bei renommierten Festivals wie den Festspielen Mecklenburg Vorpommern, Schubertiade Hohenems, Tongyeong International Music Festival, Rheingau Musik Festival, Schwetzinger Festspiele, Moritzburg Festival, Schleswig-Holstein Musik Festival und
Lockenhaus Festival zurück. Zu seinen musikalischen Partnern zählen u.a. Julian Steckel, Maximilian Hornung, Boris Kusnezow, Tabea Zimmermann, Istvan Vardai, Kian Soltani, Deniz Kozhukin und Nicolas Altstaedt.
Im April 2014 wurde seine Debüt-CD beim Label GENUIN mit Werken von Beethoven, Ysaÿe, Bartók und Waxman veröffentlicht und erfuhr großes Lob und Beachtung bei der internationalen Kritik und Presse.
Seine zweite Aufnahme, dieses Mal mit einem Rezitalprogramm zusammen mit dem Pianisten Boris Kusnezow, erschien 2017. Seine dritte CD bei Alpha Classics mit einer Einspielung der Violinkonzerte von Sibelius und Rautavaara mit dem Orchestre Philharmonique Royale de Liège wurde 2018 veröffentlicht.
Zu Beginn des Jahres 2018 wurde er mit nur 26 Jahren auf eine Professur an die Hochschule für Musik Würzburg berufen. Im Oktober 2022 folgte er dem Ruf auf eine Professur an die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.
Tobias Feldmann spielt auf einer Violine von Niccolo Gagliano, Neapel 1769.
Die kroatische Cellistin, Kajana Pačko, ist regelmäßig in großen Konzertsälen Europas, wie dem Konzerthaus Berlin und der Philharmonie Berlin zu Gast.
Die vielseitige Musikerin ist in verschiedenen Bereichen aktiv: Neben ihren zahlreichen solistischen und kammermusikalischen Auftritten unterrichtet sie seit 2015 an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn-Bartholdy“ in Leipzig und ist die künstlerische Leiterin des internationalen Festivals für klassische Musik „ZAGREBplus“ in Zagreb.
Als Solistin trat sie bereits mit dem Cappella Academica Orchester, dem Kroatischen Rundfunkorchester, dem Zagreber Solisten Ensemble und dem Symphonie Orchester Dubrovnik auf.
Auch ist sie ein gern gesehener Gast bei renommierten Orchestern, wie dem Mahler Chamber Orchestra und dem Gewandhausorchester Leipzig und bei Festivals, wie dem „George Enescu Festival“ in Bukarest, dem „Musique en Côte Basque“ in Frankreich, den „Homburger Kammermusiktagen“, dem „Salzburger
Kammermusik Festival“ und den Sommerfestspielen Dubrovnik in Kroatien.
Im Jahre 2004 war sie die kroatische Gewinnerin den „Eurovision competition for young classical musicians“ und hat ihr Land beim Wettbewerb in Luzern vertreten. 2013 gewann sie den Boris Pergamenschikow Preis für Kammermusik in Berlin.
Kajana Pačko studierte an der HfM „Hanns Eisler“ in Berlin und an der Universität „Mozarteum“ in Salzburg bei Frans Helmerson und Clemens Hagen.
Darüberhinaus erhielt sie wichtige musikalische Impulse bei Meisterkursen bei der Kronberg Academy, dem Pablo Casals Festival und dem IMS Prussia Cove von Mitgliedern des Hagen Quartetts, David Geringas. Menahem Pressler und Gary Hoffman.
Kajana Pačko spielt auf einem Violoncello „l’école de Pique“, gebaut in Paris gegen 1800.
Danijel Detoni ist einer der gefragtesten kroatischen Künstler. Im Alter von neun Jahren begann er sein Klavierstudium bei Olge Deticek an der Vatroslav Lisinski Musikschule Zagreb.
Er erhielt seinen Bachelor-und Masterabschluss an der Franz Liszt Universität in Budapest, wo er bei László Baranyay und Balázs Kecskés studierte. Außerdem verbrachte er ein Studienjahr am renommierten Conservatoire de Paris bei Itamar Golan.
Weitere Mentoren waren Pnina Salzman, Emanuel Krasovasky, Pál Éder, Felix Gottlieb und Dénes Várjon.
Im Duo mit Márta Deák gewann er die Leó Weiner Chamber Music Competition in Budapest. Er erhielt den Israeli Isman Foundation Award für seine herausragende Interpretation von Ligetis Musik wie den Ivo Vuljevic Preis, der von der kroatischen Jeunesse Musicale verliehen wurde.
Danijel Detoni nahm an Festivals wie dem Warschauer Herbst, Zagreb Music Biennale, Schleswig Holstein Musik Festival und den Sommerfestspielen Dubrovnik teil. Seine musikalische Zusammenarbeit erstreckt sich von Künstlern wie Katarina Livljanic und Boris Brovtsyn über Gábor Boldoczki und Irvin Veny bis hin zu David Aaron Carpenter. Seit 2009 unterrichtet Danijel Detoni Klavier und Kammermusik an der Musikakademie Zagreb.
Karten
Eintritt: 20 € | ermäßigt 15 € | Studierende der HMT 5 €
Kartenreservierung über das u.a. Formular, telefonisch unter 0341 58615846 oder per Mail: event@gohliserschloesschen.de
Partner
Die Planung und Durchführung der Veranstaltungsreihe AUFTAKT!
erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der Gohliser Schlösschen | Musenhof am Rosental gGmbH und der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.
Das Konzert wird gefördert durch das Programm Neustart Kultur