261. Bürgerkonzert | Blickpunkte
Blickpunkte
261. Bürgerkonzert – ausverkauft
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In diesem Konzert erklingen Quartette von Maurice Ravel (1875–1935) und Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791). Beide widmeten diese Werke ihren älteren Komponistenkollegen und Lehrern, Gabriel Fauré (1845–1924) und Joseph Haydn (1732–1809).
Dennoch erleben wir zwei verschiedene Herangehensweisen: Ravel schreibt dieses Quartett in einem Akt der Loslösung aus dem väterlichen Umfeld Faurés. So ist es verständlich, dass einerseits viele Aspekte der Musik Faurés hörbar werden, wie u. a. dessen Verwendung modaler Skalen und die Ausgeglichenheit in der formalen Werkstruktur. Andererseits ist dieses Quartett weitaus mehr als nur die Auseinandersetzung eines Schülers mit der musikalischen Sprache seines Lehrers. Durch das hochgradig komplexe musikalische Prisma wurde Ravels Quartett schließlich zu einem der meistgespielten Kammermusikwerke des 20. Jahrhundert.
Anders bei Mozart. Dessen sogenannten Haydn-Quartette sind in ihrer Vielschichtigkeit nicht als Emanzipationsgeste zu verstehen, sondern vielmehr als Verbeugung vor dem sehr geschätzten, älteren Wiener Komponisten. Jedes Quartett stellt dabei einen anderen musikalischen Aspekt in den Vordergrund. Im Quartett A-Dur KV 464 legt Mozart das Augenmerk auf eine vielschichtige, elegant geführte kontrapunktische Schreibweise im galanten Stil. Wie sehr dies Eindruck bei Haydn hinterlassen haben muss, zeigt dessen Ausspruch, Mozart sei der größte Komponist, den er von Person und dem Namen nach kenne, „er hat Geschmack, und überdieß die größte Compositionswissenschaft.“
Vier Komponisten, zwei Freundschaften und zwei große Quartette, in denen sich die Blickrichtungen der Komponisten auf die jeweilige Zeit und die Widmungsträger widerspiegeln.
(Sebastian Hensel)
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Streichquartett A-Dur KV 464
1. Allegro, 2. Menuetto, 3. Andante, 4. Allegro
~~~ Pause ~~~
Maurice Ravel (1875 – 1937)
Streichquartett F-Dur op. 35
1. Allegro moderato -Très doux, 2.Assez vif – Très rythmé, 3. Très lent, 4. Vif et agité
Besetzung
Satyr-Quartett, Leipzig
Alexander Lesch und Maria Holzer-Graf (Violine)
Sebastian Hensel (Viola)
Carmen Dreßler (Violoncello)
Biografie
Das Satyr-Quartett wurde 2013 gegründet und benannte sich nach den lüsternen Waldgeistern und Begleitern des Dionysos mit menschlichem Körper und tierischen Zügen.
Die vier Musiker fanden sich im Zuge ihres Studiums an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Das Hauptaugenmerk des Quartetts liegt seit jeher auf einer leidenschaftlichen Interpretation der Musik, die immer auf der authentischen Grundlage der stilsicheren Werktreue stattfindet. Um das Publikum direkt mit einzubeziehen, gehört eine facettenreiche Moderation genauso dazu wie Anekdoten und Kurioses zu den Werken, die zum Klingen gebracht werden. Insbesondere setzt sich das Ensemble für Werke ein, die außerhalb des klassischen Streichquartettkanons kaum erklingen, darunter Kompositionen von Erwin Schulhoff, Sergej Prokofiev und Henri Marteau.
Wesentliche musikalische Impulse erhielt das Ensemble von namhaften Künstlern wie Peter Bruns, Frank Reinecke (Vogler Quartett), Norman Fischer, Robert Levin und Andreas Seidel (ehemals Leipziger Streichquartett). Mehrfache Preise beim Kammermusikwettbewerb der Musikhochschule Leipzig ebneten dem Quartett den Weg zu weiteren Konzertengagements. Diverse Konzertreisen führten sie u.a. zum Festival „Sommertöne“, zu den Kunstfreunden Eberbach sowie zum Mozarthaus nach St. Gilgen (Österreich)
Alexander Lesch, geboren 1994 in Halle (Saale), studiert seit 2020 Violine im Studiengang Master of Music an der Freiburger Musikhochschule bei Sebastian Hamann. Sein Bachelorstudium schloss er an der HMT Leipzig bei Prof. Henrik Hochschild mit Auszeichnung ab. Weitere künstlerische Impulse erhielt er von Musikern wie Ingolf Turban, Sebastian Schmidt und Andrew Manze.
Solistisch ist er in Konzerten mit der Staatskapelle Halle, dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode und der Robert-Schumann-Philharmonie in Erscheinung getreten. Alexander ist passionierter Kammermusiker und spielt in Ensembles wie dem „Neuen Bachischen Collegium Musicum“ und dem von ihm gegründeten „Ensemble Satyr“, mit dem er 2020 den 1. Preis des Kammermusikwettbewerbs der Musikhochschule Leipzig gewann. Seit 2019 ist er Stipendiat der Stiftung „Villa Musica – Rheinland-Pfalz“. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen u.a. Candida Thompson, Roland Glassl, Christoph Coin und Niklas Liepe.
Regelmäßige Engagements führten Alexander Lesch als Konzertmeister u.a. zur Jungen Philharmonie Sachsen-Anhalt, zum Leipziger Ensemble „Amici Musicae“ sowie zur Sommerphilharmonie Chemnitz. Zudem war er Mitglied des „European Union Youth Orchestra“ und spielte in den Spielzeiten 2017-2019 in der Mendelssohn-Orchesterakademie sowie eine weitere Spielzeit als Zeitvertrag im Gewandhausorchester Leipzig. Seit 2021 ist er Mitglied der 1. Violinen der Bochumer Symphoniker.
Maria Holzer-Graf, geboren 1992 in Salzburg, erhielt ihren ersten Violinunterricht bei Erntraud Passin. Im Alter von 14 Jahren begann sie im Vorbereitungslehrgang bei Prof. Lukas Hagen an der Universität Mozarteum Salzburg zu studieren und setzte ihr ordentliches Studium bei Andreas Seidel an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig fort. Von klein auf hegt Maria Holzer-Graf eine große Liebe zur Kammermusik und dem Orchesterspiel und wirkte in großen Orchestern und Ensembles mit, unter anderem im MDR-Sinfonieorchester Leipzig, der Anhaltischen Philharmonie Dessau sowie im Mozarteum Orchester Salzburg.
Die Zusammenarbeit mit namhaften Musikern wie Rainer Schmidt, Heinrich Schiff, Leopold Hager, Daniel Hope, Hubert Soudant, John Axelrode und Dennis Russel Davies prägten ihren musikalischen Werdegang.
In der Spielzeit 2015/16 war sie Akademistin der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz, daraufhin folgte ein Zeitvertrag in der Staatsoperette Dresden. Seit Herbst 2019 besetzt sie die Vorspielerposition der 1. Violinen im Philharmonische Orchester Altenburg-Gera.
Sebastian Hensel studierte Musik und Französisch Gymnasiallehramt (BA und MA), Viola (BA und MA) bei Marion Leleu, Guy Ben-Ziony und Dorothea Hemken sowie Tonsatz (MA) bei Prof. Dr. Gesine Schröder und Maren Wilhelm. Sämtliche Studiengänge absolvierte er mit Auszeichnung. Nach Anstellungen in Rudolstadt/Saalfeld und Kiel ist er seit 2019 festes Mitglied des MDR Sinfonieorchesters. Neben der Tätigkeit als Orchestermusiker ist er als Kammermusiker, Arrangeur, Komponist und Rezensent aktiv. Mit dem von ihm mitgegründeten Satyr-Quartett gewann er mehrere Preise, zuletzt 2021 den ersten Preis beim Kammermusikwettbewerb der Musikhochschule Leipzig.
Carmen Dreßler wurde 1997 in Leipzig geboren und befindet sich derzeit im Masterstudium bei Prof. Peter Bruns an der Hochschule für Musik und Theater “Felix Mendelssohn-Bartholdy” Leipzig. Ab ihrem vierzehnten Lebensjahr studierte sie als Jungstudentin bei Prof. Anna Niebuhr und absolvierte das darauffolgende Bachelorstudium an der HMT Leipzig bei Prof. Peter Bruns mit Auszeichnung. Ein Erasmus-Aufenthalt führte Carmen Dreßler ans Mozarteum Salzburg zu Prof. Clemens Hagen. Carmen Dreßler erhielt weitere musikalische Impulse u.a. von Wenn-Sin Yang, Sebastian Klinger, Troels Svane, Norman Fischer und Alfredo Perl. Als Solistin trat sie unter anderem mit dem Stuttgarter Kammerorchester, dem Philharmonischen Orchester Altenburg-Gera, dem Leipziger Sinfonierorchester und dem Kammerorchester Neusäß. Es folgten weitere Konzerteinladungen als Solistin und Kammermusikerin u.a. von Con Spirito Leipzig, vom Schwandorfer Klavierfrühling, dem Sandsteinfestival, dem Kurt Weill Fest, dem Cellofestival Spiekeroog und Allegro vivo Festival. Darüber hinaus konzertiert sie regelmäßig in verschiedenen Kammerorchester-Formationen und absolvierte ein Praktikum beim MDR-Sinfonieorchester. Carmen Dreßler gewann den 1. Preis beim Kammermusikwettbewerb der HMT Leipzig, den 2. Preis beim 1st International Music Competition Malopolska 2021, den 3. Preis beim “International Music Competition OPUS 2021” und einen 3. Preis beim “Worldvision Contest” auf Nationalebene. Sie wirkte bei CD-Aufnahmen des Verlages Klaus-Jürgen Kamprad anlässlich der Max-Reger-Festtage sowie bei Rundfunk- und Fernsehproduktionen mit. Mit dem JULICA-Klaviertrio nahm sie die CD „Voyage intérieur“ auf. Außerdem ist sie Mitglied im Satyr-Ensemble. Carmen Dreßler ist Stipendiatin bei den Kammermusikstiftungen „Villa Musica” und „Musethica“ und gestaltet regelmäßig Konzertprogramme im Rahmen von “Yehudi Menuhin Live Music Now Leipzig e.V.”. Darüber hinaus erhält sie ein Konzertstipendium von der “Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung”, 2020 war sie Deutschland-Stipendiatin. Seit 2023 ist sie stellvertretende Solo-Cellistin der Jenaer Philharmonie.
Karten
20,00 € regulär, 15,00 € ermäßigt für RentnerInnen, Arbeitslose, StudentInnen und SchülerInnen
Kartenreservierung über das u.a. Formular, telefonisch unter 0341 58615846 oder per Mail: event@gohliserschloesschen.de