246. Bürgerkonzert | Schubert pur
Das große C-Dur-Quintett mit dem Mendelssohn Quartett Leipzig und Moritz Klauk als Gast
Das Mendelssohn Quartett Leipzig hat seit über einem Vierteljahrhundert einen festen Platz im Leipziger Musikleben und ist regelmäßig im Mendelssohn-Haus und Gewandhaus, im Schumann-Haus oder Gohliser Schlösschen zu erleben. Es wurde 1995 gegründet und trägt seinen Namen seit 1997. Durch sein Aufbaustudium Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn-Bartholdy« (1996-1999) bei Dietmar Hallmann, der über 30 Jahre lang als Mitglied des Gewandhausquartetts wirkte, steht es in der Leipziger Quartetttradition. In seiner Studienzeit gewann es den Leipziger Hochschulwettbewerb und war Finalist im Deutschen Hochschulwettbewerb.
Mendelssohn hat die Musikstadt Leipzig in besonderem Maße geprägt: In seiner Zeit wurde in Leipzig sowohl die modernste Musik aufgeführt als auch die historischen Konzerte ins Leben gerufen und Bachs Musik wiederentdeckt. Der Nachwuchs wurde durch die Gründung des Konservatoriums durch Mendelssohn gefördert, die Situation der Orchestermusiker entscheidend verbessert und der musikalische Qualitätsstandard durch verschiedenste Maßnahmen gesteigert. Den Mendelssohn’schen Idealen, Wiederbelebung vergessener Meisterwerke bei gleichzeitiger Neugier auf aktuelle Musikproduktionen, versucht das MQL nachzustreben, dazu kommt natürlich eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Mendelssohns eigenen Werken.
In seinem Repertoire zeitgenössischer und (hierzulande) selten gespielter Komponisten finden sich Werke von Komponisten wie Dutilleux, Martinů, Françaix, Lekeu, Sibelius, Nielsen, Elgar, Bridge, Britten, Coleridge-Taylor, Schulhoff, Burgmüller, Gade, Kirchner oder Eduard Franck.
Durch die Leipziger »Notenspur«, die historische Konzertorte und Geburts- und Wohnhäuser bedeutender Musiker in einem anregenden Rundgang erlebbar macht, wurde das Quartett angeregt, sich noch mehr als bisher mit den Komponisten zu beschäftigen, die in Leipzig gelebt und gearbeitet haben. Im Mendelssohn-Haus, mit dem es eine besonders enge Zusammenarbeit verbindet, hat es neben vielen anderen Werken die Zyklen aller Quartette Schumanns und Mendelssohns zu Gehör gebracht.
Während das Quartett an drei Positionen noch aus den Gründungsmitgliedern besteht, gab es 2016 zum zweiten Mal einen Wechsel an der zweiten Violine. Kıvanç Tire kommt wie auch seine beiden Vorgänger aus den Reihen des Gewandhausorchesters.
Programm
Franz Schubert (1797-1828)
Quintett für 2 Violinen, Viola und 2 Violoncelli C-Dur op. 163, D956
1. Allegro ma non troppo, 2. Adagio, 3. Scherzo: Presto – Trio: Andante sostenuto, 4. Allegretto
Besetzung
Gunnar Harms (Violine)
Kıvanç Tire (Violine)
Larissa Petersen (Viola)
Susanne Raßbach (Violoncello)
Moritz Klauk (Violoncello)
Biografie
Gunnar Harms, geboren 1966 in Holzminden, studierte Dirigieren und Violine in Detmold, Trossingen und Bloomington (USA). Nach Engagements beim European Community Chamber Orchestra und den Münchner Philharmonikern wurde er 1995 Mitglied des Gewandhausorchesters Leipzig. Er ist Konzertmeister des Leipziger Kammerorchesters und des Mendelssohn Kammerorchesters Leipzig, das er auch regelmäßig dirigiert. Seiner Leidenschaft für die klassische Unterhaltungsmusik geht er im Ensemble »MendelsSalon« nach. Regelmäßig gibt er Sonatenabende mit verschiedenen Pianisten und gehört dem 2016 von ihm mitgegründeten Grieg Quartett als zweiter Geiger an. Als Kammermusiker, Solist und Dirigent ist er auf zahlreichen CDs vertreten.
Kıvanç Tire, geboren 1989 in der Türkei, begann sein Musikstudium im Alter von 11 Jahren bei Prof. Murat Tamer am Staatlichen Konservatorium der Hacettepe Universität Ankara. Im Jahr 2003 war er als Kindsolist an einer Aufführung von „Metin Altiok Oratorium“ zusammen mit Fazil Say beteiligt. Er gewann den 1. Preis des Yamaha Instrumental Wettbewerb 2010 in der Türkei und wurde zu den „Young Musicians On The World Stage“ akzeptiert, einem Projekt von Güher und Süher Pekinel. Sein Studium in Ankara schloss er im Juni 2010 ab. Im Jahr 2011 unternahm er eine ausgedehnte Tournee mit seinem Kammerensemble durch die Türkei, gefolgt von einer Veröffentlichung des Programms auf DVD/CD. Er war ein Masterstudent bei Aitzol Iturriagagoitia an der „Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig“ von 2010 bis Juni 2012. Es folgten zwei Jahre als Stipendiat der „Mendelssohn Orchesterakademie“. Seit 2014 ist er als Mitglied der 1.Violinen des Gewandhausorchesters.
Larissa Petersen, Jahrgang 1974, stammt aus Zwenkau bei Leipzig. Sie ist Trägerin des 1. Bundespreises »Jugend Musiziert« und errang 1997 das RWE Stipendium. Sie studierte in Leipzig und Weimar und spielte von 1995 bis 1998 mit einem Zeitvertrag im Gewandhausorchester. Als Stipendiatin der Hindemith-Stiftung in Blonay (Schweiz) und der »Villa musica« Mainz spielte sie mit vielen bedeutenden Musikerpersönlichkeiten wie Thomas Brandis, Wolfgang Güttler, Ulf Rodenhäuser, Klaus Thunemann u. a. zusammen. Seit 2002 ist Larissa Petersen Mitglied der Robert Schumann Philharmonie in Chemnitz sowie im Mendelssohn Kammerorchester Leipzig und dem Leipziger Kammerorchester.
Susanne Raßbach, geboren 1967 in Plauen, studierte an der Leipziger Musikhochschule bei Prof. Wolfgang Weber. 1989 erhielt sie ein Engagement beim Rundfunksinfonieorchester Leipzig, heute MDR-Sinfonieorchester. Seitdem spielte sie in verschiedenen Kammermusik-Gruppierungen und war häufig in Rathauskonzerten des MDR und den Gewandhaus-Kammermusiken zu hören.
Moritz Klauk studierte bei Peter Bruhns Violoncello und ist als stellvertretender Solo-Cellist am Gewandhaus zu Leipzig engagiert.
Karten
Eintritt: 20 € | ermäßigt 15 € | Kartenreservierung über das u.a. Formular, telefonisch unter 0341 58615846 oder per Mail: event@gohliserschloesschen.de